Abbendorf, "Das 24 Stunden Feederangeln".

Da war es das lange geplante Wochenendvorhaben. An diesem Wochenende ging es nach Abbendorf im Landkreis Prignitz in der Nähe von Havelberg. Wir wollten hier im Gnevsdorfer Vorfluter an einem Angelevent über 24 Stunden teilnehmen. Der Vorfluter ist ein Nebenarm der Elbe und an seinen Enden jeweils mit Stauwerken begrenzt. Das Angeln in diesem Flussabschnitt ist etwas Besonderes, dazu aber später mehr.

Für mich war es das erste Mal, an solch einer Veranstaltung teilzunehmen. Geangelt wurde im Team, welches aus mindestens zwei Anglern, die ein Tandem bilden, bestand. Carsten, Götz und ich bildeten das Team AV-Petrijünger Kleinmachnow. Götz war als Reserve eingeplant.

Da waren wir nun, voller Vorfreude auf das Event. Pünktlich um 07:00 Uhr wurden die Angelplätze ausgelost. Wir hatten etwas Pech. Leider war für uns nur ein Mittelplatz mit der Nummer 21 im Lostopf. Also ab an den Angelplatz, mit übervollen Transportwagen setzte sich die Angelarmada in Bewegung. Jetzt hatten wir 3 Stunden Zeit, um alles aufzubauen und unsere Taktik abzustimmen. Es zeigte sich schnell, dass dieser Flussabschnitt nicht einfach zu beangeln ist. Eine sehr starke Strömung und Oberflächenwind waren zu berücksichtigen. In solch einer Strömung habe ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie geangelt. Ich baute meinen Angelplatz stromaufwärts und Carsten stromabwärts circa 1 Meter neben mir auf. Wir entschlossen uns für Ruten mit einem Wurfgewicht von 180g und 3,90m Länge. Als Gewicht für das Futter kamen 80g Krallenkörbe zum Einsatz. Carsten hatte in einer Entfernung von 32 Metern einen akzeptablen Angelplatz ausgelotet. Zu Beginn des Angelns wollten wir im 2-Minuten-Takt viel Futter mit hohem Wurm- und Castermadenanteil an den Angelplatz bringen. Beide angelten wir auf fast dem gleichen Platz in 32 Meter Entfernung, ungefähr 5 Meter auseinander. Da war es das Startsignal und los ging es. Die ersten Würfe waren sehr schwierig. Das Angeln in der starken Strömung war doch neu für mich. Zum Glück konnte ich mich aber schnell an die Gegebenheiten anpassen. Mit entsprechendem Vorhalt einwerfen, Absinken des Korbes und der Schnur überwachen und die Rute erhöht gerade zum Futterplatz ablegen. Nun hieß es warten, bis die zwei Unzen Spitze sich bewegt und den ersehnten Biss anzeigt. Wie besprochen fütterten wir abwechselnd alle 2 bis 5 Minuten unseren Platz nach. Nur stellten sich keine Fische auf dem Platz ein. Die ersten 3 Stunden waren um und kein Fisch suchte den Weg in die Setzkescher. Also wechselten wir durch. Götz angelte für Carsten weiter. Ich stellte die Taktik um und versuchte im Uferbereich auf circa 12 Metern einen neuen Futterplatz anzulegen. Vielleicht waren hier Fische. Nach einer weiteren halben Stunde fing ich vereinzelt kleine Ukeleis und Plötzen. Der Bann war gebrochen. Auf den Nebenplätzen sah es aber auch nicht besser aus. Die großen Fische blieben aus. Auf den Außenplätzen wurden aber Fische gefangen. Vielleicht lag es an den Gegebenheiten des Vorfluters. Die Fische sammelten sich vor und hinter den Staustufen. Wir saßen, wie bereits erwähnt, in der Mitte. Ich mache es kurz, bis zur ersten Pause um 18:00 Uhr, änderte sich an unsere Situation nicht viel. Im Zwischenergebnis hatten wir 270g an kleinen Fischen. Vielleicht wird es nach der Pause besser. Die Unterbrechung kam allen sehr gelegen. Bei Bratwurst und einem Getränk wurde über die letzten Stunden gefachsimpelt. 

Bereits in der Pause waren wir uns einig, ggf. das Event früher zu verlassen. Das Fangergebnis nach der Pause sollte hier den Ausschlag geben. Es war für uns klar, lieber die dadurch gewonnene Zeit noch zu nutzen, der Regenfront zu entkommen und so bereits nach Hause zu fahren. Unmittelbar nach der Pause bewegte sich tatsächlich meine Rutenspitze. Nach einem sehr spannenden Drill konnte ich einen sehr guten Brassen landen. Dies blieb nach einem Wechsel mit Götz auch der einzige große Fisch in den nächsten 1,5 Stunden. Also wurde unser Entschluss umgesetzt. Wir bauten unseren Platz ab und verstauten alles wieder in die Autos. Ich meldete uns beim Veranstalter ab und wir fuhren wie geplant nach Hause. 

Wie richtig wir mit unserer Entscheidung lagen, erfuhren wir am nächsten Tag. Carsten hatte mit Freunden vor Ort Kontakt aufgenommen. Unsere Vermutung wurde bestätigt. Vereinzelt wurden noch große Brassen gefangen. In der Gesamtauswertung lagen die Außenplätze aber deutlich vorn. Der Gesamtsieger im linken Sektor hatte über 150 kg und der Sieger im rechten Sektor wurde mit über 130 kg Zweiter. Beide hatten Außenplätze.

Ich nutzte die gewonnene Zeit, um meine Ausrüstung nachzubereiten und mich zu entspannen.

 

Fazit: Es war eine sehr lehrreiche Veranstaltung für mich. Ich konnte viele neue Dinge über das Strömungsangeln lernen. Meine Vorbereitung für dieses Event hätte im Nachhinein besser sein können. Um über einen solchen Zeitraum konstant zu angeln, bedarf es einer präzisen Vorbereitung.

Dass es nicht unmöglich ist, haben die anderen Teilnehmer gezeigt. Werde ich an dieser Veranstaltung künftig noch mal teilnehmen? Für nächstes Jahr bestimmt! Ich hoffe, wir haben dann mehr Glück bei der Platzverlosung. Und dann…

© Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.