An einem Samstag fiel mir beim Lesen meiner alten Angelzeitschriften ein Artikel ins Auge. Nun ist dies für sich eigentlich nicht besonderes aber dieser Artikel wurde von meinem Onkel verfasst. Das ist für mich schon etwas Besonderes, da mein Onkel leider viel zu früh für uns alle gehen musste. Durch diesen Bericht ist er nun doch immer bei uns.
Karpfenangeln in Ahrensdorf - einmal anders!
Zu dritt fuhren wir zum Karpfenangeln. Unser Ziel waren die Kiesgruben bei Ahrensdorf. jeder hatte seine zwei mit Kartoffeln bestückten Angeln im Wasser. Wir waren so in den Anblick der erwachenden Natur un der aufsteigenden feinen Blasenspuren versunken, daß wir den ersten Biß beinahe verpaßt hätten. Es waren die typischen Merkmale einer Schleie. Richtig! Bald konnte diese vorsichtig gekeschert werden. Sie hatte ein gutes Pfund. Dann hatte auch ich einen Biß. Der Fisch ließ sich fast widerstandslos an das Ufer dirigieren. Es war ein Satzkarpfen von 30cm Länge. Mit den besten Empfehlungen an seine Eltern wurde er vorsichtig seinem Element zurückgegeben. Und dann begann das große Warten! Nichts rührte sich an unseren Ködern, während sich in respektvoller Entfernung von uns, in der Mitte des Sees, nacheinander die schönsten Karpfen zeigten. Was aber tun? Da mittlerweile die Sonne schon hoch am Himmel stand, beschloß der dritte im Bunde-mein Bruder-baden zu gehen. Meine Bitte, nicht in der Nähe meiner Angelstelle zu baden, überhörte er geflissentlich. "Hier vorn beißt doch nichts", meinte er, schwamm auf unsre Posen zu und nahm zwei von ihnen ins Schlepp zur Mitte des Sees mit. Sofort wussten wir was er vor wollte. Aber wir waren sehr skeptisch. An einen Erfolg glaubten wir nicht. Nachdem er die beiden Posen etabliert hatte, wollte er zurückschwimmen, um den Erfolg abzuwarten.
Kaum hatte er zwei oder drei Schwimmstöße gemacht, als er beim Zurückblicken feststellte, daß eine Pose fehlte. Er rief es und zu, und da sah ich schon, wie bei der einen Rute die Schnur von der Rolle lief. Rute hoch - Rollenbügel umschlagen - Anhieb! Der Fisch wehrte sich energisch mit allen Flossen, aber bald lag er auf seinen Schuppen - ein Spiegelkarpfen von rund 1300 Gramm. Durch diesen Erfolg ermutigt, wurden alle Posen in Richtung Seemitte gezogen. Noch während mein Bruder zwischen ihnen herumschwamm, tauchten wieder erst die einen und dann die zweite Pose weg. Auch dieser Drill verlief zu unsrer Freude erfolgreich. Es waren ebenfalls Spiegelkarpfen, zwei an der Zahl, von rund 1500 Gramm zwischen 40cm und 43cm Länge.
Als mein Bruder aus dem Wasser stieg, beglückwünschten wir ihn zu seinem Einfall. Ohne seine Idee wären wir bestimmt, ohne Karpfen nach Hause gefahren.
Peter Cartheuser
Quelle: Zeitschrift, Deutscher Angelsport, Jahrgang 1969, Heft 01, Seite 15 (Abschrift)
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